Von ursprünglichen Holzbodies ausgehend wurde im Gitarrenbau schon so mancher Werkstoff getestet und verbaut. Aluminium und andere Metalle, Kunststoffe aller Art, und sogar High-Tech Materialien wie Kohlefaser wurden bereits in Form gebracht und mit sechs Saiten bespannt.
Brian Chivers, der in den USA das „BC Glass Studio“ betreibt, hat als erster Gitarrenbauer weltweit eine bespielbare Solidbody Gitarre komplett aus Glas konstruiert. Der gesamte Body inklusive Hals und Kopfplatte ist aus der fragilen, durchsichtigen Masse gefertigt. Über 15 Jahre Entwicklungszeit für die Methode und 725 Arbeitsstunden für die Herstellung eines einzigen Stücks lassen erahnen, wie aufwändig der Umgang mit Glas ist.
„Ich kann noch nicht mal Gitarre spielen,“ lacht Chivers. Eher zufällig sei er auf die Idee gekommen sein Lieblingsmaterial auch für den Bau von Gitarren ins Auge zu fassen. Normalerweise fertigt Brian Chivers in seinem Atelier Deko- und Ausstellungsstücke aus Glas.
Im Bericht des US-Senders FOX News wird eine Glasgitarre in Les Paul Form von einem Gitarristen angespielt. Soweit man sich mittels YouTube-Video ein Urteil bilden kann, klingt die aussergewöhnliche Gitarre ganz ansprechend. Spannend wäre ausserdem zu sehen, wie Brian Chivers die Tonabnehmer inklusive Verkabelung untergebracht hat.
Interessant ist sicherlich auch das Gewicht und der Preis einer solchen Glasklampfe. Darüber ist bei BC Glass Studio ebenso wenig zu erfahren, wie über die Methode, mit der die Glasschichten zu einer Einheit werden. „Betriebsgeheimnis!“, schmunzelt Chivers. Erste industrielle Hersteller sollen beim Amerikaner Interesse für die Serienproduktion angemeldet haben. Wir bleiben dran.
TV-Bericht über Brian Chivers und seine E-Gitarren aus Glas
Quelle: Stratoblogster
alice hive meint
Warum noch Holzgitarren auf der Bühne zerschlagen, wenn man Glasgitarren zerschlagen kann?
Michael Herb meint
Wohl war, wobei ich denke, dass diese Konstruktion aus mehreren Glasschichten wahrscheinlich sogar stabiler ist, als man meinen könnte.
Vielleicht sollte man das durch Pete Townshend testen lassen :-)