Jammen. Aufnehmen. Abspielen. Schnell und einfach Ideen und Songs festhalten.
Das sind meine Anforderungen, die ich als Gitarrist an ein Aufnahmegerät stelle. Mit diesen Erwartungen habe ich mich daran gemacht den Olympus LS-10 Linear Recorder unter die Lupe zu nehmen.
Das Gerät
Als erstes fällt die Verarbeitung des Olympus LS-10 auf. Das Gehäuse ist sehr solide konstruiert. Kein Vergleich mit anderen Diktiergeräten oder MP3-Playern. Auch wenn`s mal etwas ruppiger zu und her geht, im Proberaum, auf Tour oder im Studio, ist der LS-10 dafür gerüstet.
Die Bedienteile machen beim praktischen Einsatz einen sehr guten Eindruck. Sämtliche Knöpfe haben einen angenehmen Anschlag und sind so angelegt, dass diese nicht unbeabsichtigt gedrückt werden. Für`s Mitnehmen lässt sich das Gerät per „Hold“-Schalter komplett sperren.
Der LS-10 bringt nebst einer Kopfhörer- und einer Mikrobuchse auch einen Line-In-Anschluss mit. Der Datenaustausch erfolgt via USB-Kabel, mit dem der Recorder an PC und Mac angeschlossen werden kann. Mit den beiden AA-Batterien kann der LS-10 eine Betriebsdauer von bis zu 12 Stunden erreichen. Für ausreichend Platz sorgt der interne 2GB-Speicher, der mit SD-Cards von bis zu 8GB Grösse weiter ausgebaut werden kann. Der enthaltene Speicher reicht für bis zu 27 Stunden (WMA) oder 14 Stunden (MP3) Aufnahmezeit, gemessen in der höchsten Qualitätsstufe.
Aufnehmen
Damit die Übersicht nicht verloren geht, bietet der Recorder im Interface fünf Ablagen, mit denen man beispielsweise nach Art der Aufnahmen ordnen kann. Die Aufnahmequalität lässt sich über das Format (MP3, WAM oder PCM) oder die Abtastrate (bis zu 24 Bit/96 kHz) bestimmen.
Damit die Aufnahme im richtigen Moment startet, versetzt ein Druck auf die Recordingtaste das Gerät in den Bereitschaftsmodus. Angezeigt wird dies mit einer blinkenden Taste. Jetzt lässt sich der Aufnahmepegel justieren und optimal auf Instrumente und Umgebung einrichten. In der Praxis ist dies ein überaus nützliches Feature. Gleichzeitig können sich die Herren und Damen Bandkollegen für den Einsatz bereit machen. Wenn alles passt kann die Aufnahme mit einem letzten Klick gestartet werden.
Der Test im Bandraum hat gezeigt, dass die beiden Mikros erstaunlich gut mit Vibrationen umgehen können. Auch als der Recorder auf einer PA-Box aufgestellt war gab es keine Qualitätseinbussen. Für die meisten Musiker reicht wahrscheinlich die Platzierung auf einem Tisch oder Stuhl. Der folgende Clip ist ein Ausschnitt eines Jams im Proberaum und wurde nicht bearbeitet.
Aufnahmebeispiel (930kb)
[audio:https://www.stringworks.ch/wp-content/uploads/audio/rectify_sample.mp3]
Fazit
Der Olympus LS-10 glänzt mit hervorragender Verarbeitung und intuitiver Bedienung. Und auch beim wichtigsten Aspekt, der Soundqualität, besticht der Recorder durch unkomplizierte Aufnahmen von sehr hoher Qualität. So lassen sich rasch Aufnahmen in bester Demo-Qualität erreichen, ohne auch nur ein Nachbearbeitungstool benützen zu müssen.
Einziger Kritikpunkt ist der Preis. Mit einem momentanen Marktpreis von rund CHF 450.- (Schweiz) und EUR 390.- (Deutschland) liegt der LS-10 im oberen Preissegment für mobile Aufnahmegeräte. Der etwas hohe Anschaffungspreis dürfte sich für diejenigen Musiker auszahlen, die regelmässig Ideen, Jams oder ganze Konzerte festhalten möchten.
Chrigi meint
Hallo Michael
Gibt es den „Demotrack“ auch als Download?
Gruss
chrigi
Michael Herb meint
Hi Chrigi
Wenn du mir auf kontakt [at] stringworks [punkt] ch ein Mail schreibst, kann ich dir den Track gerne als MP3 zuschicken.
Cheers,
Michael