Richtiges Üben ist der Schlüssel zum Erfolg – auch für Gitarristen. Wer richtig übt, lernt schneller und effizienter.
Wichtig ist dabei vor allem nicht zu lange, sondern regelmässig zu üben. Jeden Tag 20 Minuten sind effektiver als einmal in der Woche 4 Stunden.
Die Bereitschaft zu üben ist enorm von der Tagesform und der Motivation abhängig. Ich nehme die Gitarre nur dann in die Hand, wenn ich Lust und Spass daran habe. Bei Stress oder fehlender Motivation lieber die Gitarre mal für eine Weile ruhen lassen.
Anfängern fehlt am Anfang die Hornhaut an den Fingern der Greifhand. Ausserdem fühlen sich die Griffe zu Beginn hakelig und fremd an. Das ist normal. Lass es langsam angehen und setze die Finger nicht zu lange am Stück den ungewohnten Strapazen aus.
Wo üben?
Am besten übt es sich in einer ruhigen Umgebung. Das kann das eigene Zimmer, der Keller, oder ein anderer Raum sein. Ich rate dir alles abzustellen, was dich irgendwie ablenken könnte (TV aus, Türe zu, etc.).
Wie üben?
Am besten ist es, wenn du dir etwas bestimmtes zum Üben aussuchst. Das kann ein einzelnes Riff, ein Lick oder ein ganzer Song sein. Wichtig ist, dass du dir etwas vornimmst, was deinem Niveau entspricht. Es soll nicht zu schwierig und nicht zu einfach sein.
Generell hilft es mit dem Metronom zu spielen. Das erhöht die Präzision und das Timing. Wenn du merkst, dass dir eine Stelle Probleme bereitet, gehe mit dem Tempo soweit zurück, dass du es wieder sauber spielen kannst. Dann erhöhe wieder langsam das Tempo, ungefähr in Schritten von 10 Schlägen.
Am effektivsten ist es, wenn du dir einen Übungsplan erstellst. So kannst du festhalten, wie viel Zeit du für welche Übung pro Tag aufwenden möchtest. Als Beispiel: 10 min Aufwärmen, 20 min Fingerübungen und 30 min einem Song widmen. So läufst du nicht Gefahr, dich in einem Bereich zu verrennen und die anderen Punkte zu vernachlässigen.
Wo bleiben die Fortschritte?
Ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Berufsmusiker, jeder Gitarrist will weiterkommen. Damit keine unnötigen Frustmomente entstehen, sollte man sich bewusst sein, dass sich die Fortschritte je nach Können und Erfahrung unterschiedlich bemerkbar machen.
Die Grafik zeigt es auf: Ein Anfänger macht schneller Fortschritte als ein fortgeschrittener Gitarrist. Mit zunehmender Spielpraxis flacht die Lernkurve ab und es erfordert viel Geduld, damit man bei sich selbst Fortschritte erkennt.
Die Lernkurve beim erlernen eines Musikinstruments ist in etwa vergleichbar mit derjenigen einer Fremdsprache. Zum Beispiel lernt man schnell die Grundlagen in Englisch, während tiefere Kenntnisse schwieriger zu erwerben sind.
Etwas kurzfristiger gedacht, ist die Geduld noch wichtiger. Wenn man etwas frisch gelernt hat, kann man es nicht sofort wiederholen. Erst recht nicht fehlerfrei. Der Lerneffekt bei einer neuen Spieltechnik, oder einem neuen Riff, stellt sich erst nach ein paar Tagen, vielleicht sogar erst nach Wochen ein.
Wenn man sich das alles immer wieder vor Augen führt, wird man potentielle Frustphasen leichter überstehen.
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