Seit einigen Monaten ist ein Rechtsstreit zwischen Joe Satriani und Coldplay im Gang, der bisher ohne konkretes Resultat geblieben ist. Gitarrenidol Joe Satriani wirft Coldplay vor „wesentliche Bestandteile“ seines Songs „If I Could Fly“ für ihren Hit „Viva La Vida“ kopiert und verwendet zu haben (Stringworks berichtete).
Rechtsstreitereien ziehen sich ohnehin meistens über unzählige Wochen und Monate hin. Da dürfte ein so bedeutender Rechtsanspruch im Bereich der Musik noch lange auf ein Urteil warten lassen. Schliesslich lebt die Musik von der Inspiration, was unweigerlich Ähnlichkeiten und Wiederholungen mit sich bringt.
Wie also lässt sich ein solcher Vorwurf überhaupt beweisen? Dieser Frage gingen drei Rechtsanwälte in der US-Zeitschrift Entertainment Law & Finance nach und diskutierten den Fall Satriani gegen Coldplay. „Was diesen Fall so einzigartig macht ist das grosse öffentliche Interesse und die Debatten, die er ausgelöst hat. Das wird höchtswahrscheinlich den Ausgang des Falls und die Handhabung zukünftiger Fälle beeinflussen,“ erklärte einer der Anwälte.
Die Anwälte sind sich einig, dass es bald einen Präzedenzfall mit Berücksichtigung von Online-Beweismittel geben könnte. „Schon wenige Tage nach Bekanntgabe des Falls waren auf YouTube unzählige Kommentare und Analysen zu finden. Einige der Beiträge waren erstaunlich detailiert und fundiert,“ stellten die Fachleute fest.
Seit dem Joe Satriani seine Klage gegen Coldplay eingereicht hat, sind im Web Kommentare erschienen, die beide Seiten für ihren Standpunkt einsetzen könnten. „Die beiden Parteien sollten sich auch die anderen Musikstücke anhören, die durch die Debatte aufgetaucht sind. Sie könnten beispielsweise Coldplay helfen zu beweisen, dass Satriani seinen Song ebenfalls unbewusst von einem früheren Werk kopiert hat,“ warf einer der drei Anwälte ein.
Das Trio schloss nicht aus, dass einige besonders detailierte Kommentare und Analysen sogar als offizielle Beweisstücke vom Gericht zugelassen werden könnten. Einen der populärsten Beiträge lieferte ein Gitarrenlehrer aus Kanada [Videos am Ende des Artikels], der die beiden Stücke musiktheoretisch miteinander verglich und erstaunliche Parallelen fand. Wie es in diesem Fall weitergeht werden die nächsten Monate zeigen.
Via Musicradar.com
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