Schon beim ersten Song „Rock ’n Roll Train“ ist er wieder zu hören: dieser unverwechselbare Sound. Sofort ist klar – das ist AC/DC. Es diktieren die fetten Riffs der Gebrüder Young, gepaart mit schnörkellosen Schlagzeug Parts. „Skies On Fire“ kann mit dem eingängigen Auftakt nicht mithalten und zählt eher zu den schwächeren Songs auf Black Ice.
Bereits beim nächsten Track kommt man nicht drum herum den Takt mit zu stampfen. „Big Jack“ röhrt mit satter Basslinie und starken Riffs los. „Anything Goes“ versprüht fast popige Stimmung und ist für AC/DC-Verhältnisse ziemlich melodiös. Zusammen mit „Rock N Roll Dream“ stellt der Song die Ausnahme auf Black Ice. Die gut arrangierten „Experimente“ dürfen durchaus als gelungen bezeichnet werden.
„War Machine“ erzeugt enormen Druck und drängt sich für die Setlist der kommenden Tour förmlich auf. Das gilt für den nächsten Song „Smash N Grab“ nicht unbedingt. Das Markenzeichen von AC/DC, das unglaublich präzise und getimte Zusammenspiel, kommt bei „Spoilin’ For A Fight“ besonders gut rüber. Die Nummer besticht vor allem durch das mitreissende Mainriff.
„Wheels“ geht wie bereits „Skies on Fire“ ein wenig unter und ist eher Durchschnitt. Anders als der Titel es vermuten lässt ist „Decibel“ einer der ruhigeren Tracks auf dem Album. Das soundtechnische Novum schlechthin wartet im bluesigen „Stormy May Day“ auf den Hörer. Angus Young wagt sich mit Bottleneck an das Slidespiel. Ungewohnt, aber gut. Die Riffs erinnern manchmal an ZZ Top.
„She Likes Rock N Roll“ groovt mit einer überdurchschnittlich präsenten Basslinie gut los. Fast fühlt man sich durch die Gitarrenriffs ein wenig in die 70er Jahre zurückversetzt. Brian Johnson setzt in „Money Made“ stimmlich etwas mehr Akzente als sonst – im positiven Sinn. Einen waschechten geradeaus-Rocker lassen die Australier mit „Rocking All The Way“ folgen. Der Titelsong „Black Ice“ verleiht dem Sprichwort weniger ist mehr Nachdruck. Der Song hat alles was eine richtige Rocknummer ausmacht und geht direkt ins Blut.
AC/DC liefern mit „Black Ice“ zweifellos eines der besten Alben der letzten 20 Jahre ab. Zwar benötigen manche Songs einen Durchlauf mehr, ehe man seine persönlichen Favoriten entdeckt. Die im Vergleich zu „Ballbreaker“ und „Stiff Upper Lip“ etwas komplexeren Arrangements zahlen sich dafür langfristig aus. So viel echten Rock`N Roll auf einmal hat es lange nicht mehr gegeben.
Rating:
Track Listing “Black Ice”:
1. Rock ’n Roll Train
2. Skies On Fire
3. Big Jack
4. Anything Goes
5. War Machine
6. Smash N Grab
7. Spoilin’ For A Fight
8. Wheels
9. Decibel
10. Stormy May Day
11. She Likes Rock N Roll
12. Money Made
13. Rock N Roll Dream
14. Rocking All The Way
15. Black Ice
Reinhören:
Rock ’n Roll Train
Big Jack
Rock N Roll Dream
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