Schon die ersten Sekunden des Openers Last Temptation machen klar: Hier kommen Chickenfoot. Kernige Riffs aus Joe Satrianis Gitarre wechseln sich mit eingängigen Mitsing-Refrains ab. Es ist schon beeindruckend, wie die Band nach nur gerade zwei Alben zu einem unverkennbaren und eigenen Sound gefunden hat. Ebenso flott startet auch Alright, Alright und lädt zum fröhlichen Mitwippen ein.
Der Titel des nächsten Songs Different Devil täuscht ein wenig, denn die Band zeigt darin ihre melodische Seite. Auch bei dieser stimmungsvollen Powerballade könnte man meinen, dass die Jungs schon Jahrzehnte zusammen spielen. Bei Up Next wird wieder ordentlich gerockt und Satriani begeistert mit einem seiner genialen Riffs. Und auch wenn er vielleicht nicht der begnadeste Texter ist: Sammy Hagar beeindruckt auch jenseits der 60 Jahre-Marke mit seiner Rockröhre. Lighten Up knüpft dabei nahtlos an die mitreissende Performance an.
Come Closer ist das bisher ruhigste Werk der Band bis zu diesem Zeitpunkt. Die gefühlvolle Ballade zeigt vor allem einen Joe Satriani, wie man ihn nur ganz selten hört. Anstelle von Killerriffs und Griffbrett-Gymnastik beeindruckt der Amerikaner mit viel Ausdruck und Gefühl.
Three and a Half Letters lebt von der Dynamik. Während Hagar die Verses mit Sprechgesang bestreitet, explodiert der Song im Refrain förmlich. Big Foot ist dann wieder unverkennbar aus der Feder von Satriani. Ein Ohrwurm-Riff wie dieses lässt kein Rockfan kalt und groovt ohne Ende. Dubai Blues gibt sich sehr erdig und die Band zeigt sich einmal mehr tight und eingespielt. Ganz zum Schluss überraschen Chickenfoot mit ungewohnten Klängen. Something Going Wrong untermalt das gelungene Album mit einer schönen Ballade.
Insgesamt fällt das zweite Chickenfoot Werk etwas gereifter und einen Tick zurückhaltender aus als das Debut. Das Resultat ist ein kurzweiliges Rockalbum, das durchwegs Spass macht. Der Streifzug durch Hardrock und Classic Rock wirkt nie altbacken und man spürt die Spielfreude der vier Herren zu jeder Zeit.
Rating: 
Tracklist:
01. Last Temptation
02. Alright, Alright
03. Different Devil
04. Up Next
05. Lighten Up
06. Come Closer
07. Three and a Half Letters
08. Big Foot
09. Dubai Blues
10. Something Going Wrong
11. Untitled
Reinhören:
Big Foot
Ich mag zwar Hagar, Anthony und co nicht sonderlich, aber diese Scheibe rockt! Hätte ich nicht für möglich gehalten