Die letzten drei Jahre dürften Joe Bonamassa wie die Erfüllung eines Traums vorkommen. Nacheinander landete er mit „Sloe Gin“ und „The Ballad Of John Henry“ zwei Alben, die es in den Billboard Blues Charts ganz an die Spitze geschafft hatten. Im Mai 2009 spielte er als Headliner in der legendären Royal Albert Hall in London und begrüsste in seinem bisher prestigeträchtigsten Konzert Eric Clapton als Special Guest.
Der erste Kandidat in der Bluesrock-Thronfolge ruht sich jedoch nie auf seinen Lorbeeren aus. Auch für „Black Rock“ liess er sich etwas besonderes einfallen. So wählte er für sein aktuelles Album die Black Rock-Studios auf Santorini in Griechenland als Aufnahmeort. Zu Beginn machen sich diese Einflüsse noch wenig bemerkbar. „Steal Your Heart Away“ und „I Know A Place“ sind zwei Bluesklassiker, die Bonamassa in gewohnt souveräner Manier abliefert.
Stampfend, aber niemals schwer, folgt mit „When The Fire Hits The Sea“ die erste Eigenproduktion. Joe Bonamassa beweist hier, dass er im Slideguitar-Spiel enorme Fortschritte gemacht hat. Dann kündigen griechische Folkklänge einen Szenenwechsel an. „Quarryman’s Lament“ sprüht vor mediterraner Leichtigkeit.
Das Jeff Beck-Cover „Spanish Boots“ sorgt für rockigere Klänge und gehört für mich zu den Highlights auf diesem Album. Der nächste Stilwechsel führt zum 1969er Folkklassiker „Bird On A Wire“ von Leonard Cohen. Dann ist wiedermal der Blues an der Reihe. Otis Rushs „Three Times A Fool“ erscheint durch Bonamassas Band in neuer Frische.
Schliesslich folgt ein Special Guest, der diese Bezeichnung mehr als verdient. In „Night Life“ erweist der König dem Prinzen die Ehre. B.B. King singt seine Nummer genauso gefühlvoll wie er sein Fingervibrato einsetzt. Schwer und nachdenklich geht es auf der Platte äusserst selten zu. Die Ausnahme bildet „Wandering Earth“. Über das Bluescover „Look Over Yonders Wall“ führt Bonamassa zu „Athens To Athens“, wo er wiederum griechische Folkeinflüsse einflechtet. Ein Bluesrock-Kracher ersten Grades ist „Blue and Evil“.
Joe Bonamassa beweist mit Black Rock viel Mut. Nach dem sumpfig bluesigen Vorgänger wechseln sich auf dieser Scheibe Rock, Blues und Folk ständig ab. Es kann deshalb einen Moment dauern, bis man mit Black Rock warm wird. Dann wartet ein frisches Album, das sogar ein wenig Mittelmeer-Atmosphäre in die gute Stube bringt.
Rating:
Tracklist „Black Rock“:
01. Steal Your Heart Away
02. I Know A Place
03. When The Fire Hits The Sea
04. Quarryman’s Lament
05. Spanish Boots
06. Bird On A Wire
07. Three Times A Fool
08. Night Life
09. Wandering Earth
10. Look Over Yonders Wall
11. Athens To Athens
12. Blue and Evil
13. Baby, You Gotta Change Your Mind
Reinhören:
Blue And Evil
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Roger meint
Gehst du ans Blue Balls Festival in Luzern wo er auftritt?
Michael Herb meint
Ich muss erst meine Ferienplanung fixieren. Wenn`s geht, dann möchte ich gerne nach Luzern. In den nächsten 2-3 Wochen sollte ich das wissen. Wärst du allenfalls dabei? :-)
Gitarren-Macks meint
Hört sich gut an, ich bin gespannt. :)
Liebe Grüße,
Macks
Roger meint
Weiss es noch nicht. Lass es mich wissen, wenn du es weisst.