Ganze acht Jahre liessen Metallica ihre Fans warten. Das neue Album „Hardwired…To Self-Destruct“ kommt dafür gleich als Doppelalbum (plus Bonus-CD, wenn man sich für die Deluxe Edition entscheidet). Wie immer gingen bei der erfolgreichsten Metal-Band der Welt die Meinungen schon im Vorfeld weit auseinander. Auch bei Hardwired…To Self-Destruct wurde viel spekuliert, gemotzt, verglichen und geurteilt.
Die Scheibe startet mit dem Titeltrack fulminant in das 79 Minuten dauernde Abenteuer. Hardwired weiss trotz der verhältnismässig kurzen Spielzeit durch Tempo und bärenstarke Riffs zu überzeugen. Das, gepaart mit James Hetfields Stimme, ist denn auch seit Jahrzehnten die Erfolgsformel von Metallica. Das Organ des Frontmanns scheint wieder besser in Schuss zu sein, und so schlägt einem Hetfield bei Atlas, Rise! wuchtig die Strophen um die Ohren.
Überhaupt scheint die erste Hälfte des Albums überzeugender. Mit Moth Into Flame folgt vielleicht der beste Track überhaupt. Ein unwiderstehliches Mainriff, knüppelhartes Drumming von Lars Ulrich, dazu Hetfield in bestechender Form am Mikro. Grossartig auch die typischen Tempowechsel, die für zusätzliche Dynamik sorgen.
Das im Midtempo versinkende Now That We’re Dead vermag da deutlich weniger mitzureissen. Leicht bluesig geht es bei Dream No More weiter. Der Song erinnert in Form und Tempo frappant an die Load/Re-Load Ära. Ebenfalls in diese Kategorie fällt ManUNkind. Hin und wieder ertappt man sich beim Gedanken, weshalb alle Songs fast ausnahmslos über sechs Minuten und mehr gehen.
Zwischen Midtempo-Refrains geben Metallica bei Confusion ordentlich Gas. Zum Schluss wird nochmals mächtig nachgelegt. Spit Out The Bone knüpft wieder an die zuerst erwähnten Tracks an und brilliert mit hohem Tempo und einer unbarmherzig knüppelnden Rhythmus-Fraktion. Ein würdiger Abschluss des neuen Longplayers.
Fazit
Metallica haben zusammen mit dem Produzenten Greg Fidelman ein richtig gutes Album erarbeitet. Hardwired…To Self-Destruct klingt wie ein musikalischer Querschnitt durch die mehr als drei Jahrzehnte andauernde Bandgeschichte. Eher konservativ in der Herangehensweise, was in diesem Fall als äusserst positiv zu werten ist. Zwar können nicht alle Tracks gleichermassen überzeugen und vereinzelt klingt der Sound etwas beliebig. Bei einer Band mit Überhits wie Master Of Puppets, Creeping Death oder Enter Sandman ist die Erwartungshaltung ohnehin kaum zu bewältigen. Mit Hardwired…To Self-Destruct ist Metallica jedenfalls das beste Album der 2000er-Ära gelungen.
Rating:
Tracklist:
Disc One
01. Hardwired
02. Atlas, Rise!
03. Now That We’re Dead
04. Moth Into Flame
05. Dream No More
06. Halo On Fire
Disc Two
07. Confusion
08. ManUNkind
09. Here Comes Revenge
10. Am I Savage?
11. Murder One
12. Spit Out The Bone
Disc Three (Deluxe Edition Only)
01. Lords of Summer
02. Ronnie Rising Medley
03. When a Blind Man Cries
04. Remember Tomorrow
05. Helpless (Live at Rasputin Music)
06. Hit the Lights (Live at Rasputin Music)
07. The Four Horsemen (Live at Rasputin Music)
08. Ride the Lightning (Live at Rasputin Music)
09. Fade to Black (Live at Rasputin Music)
10. Jump in the Fire (Live at Rasputin Music)
11. For Whom the Bell Tolls (Live at Rasputin Music)
12. Creeping Death (Live at Rasputin Music)
13. Metal Militia (Live at Rasputin Music)
14. Hardwired (Live in Minneapolis)
Reinhören:
Atlas Rise!
Moth into Flame
Halo on Fire
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Metallschädel meint
Metallschädel meint
Da ging wohl was schief..
Eigentlich schrieb ich: Meine Gedanken hast du in Worte gefasst.
Michael Herb meint
Danke dir, für deine fachliche Zustimmung :-)
P.S.: Ich war so frei den ersten Eintrag zu entfernen.