Nach über 14 Jahren melden sich Mr. Big in ihrer Originalformation zurück. Solange ist es her, seit Eric Martin, Pat Torpey, Billy Sheehan und Paul Gilbert zusammen ein Album eingespielt haben. Nachdem sich Gitarren-Guru Paul Gilbert vor allem seiner Solokarriere zugewandt hatte, ist der verlorene Sohn zurück – und damit das letzte fehlende Puzzlestück.
What If ist jedoch nicht einfach das Werk einer Zweckgemeinschaft, wie es das bei anderen Bands auch schon gegeben hat. Furios starten Mr. Big mit Undertow in das Album und drücken ein erstes Mal kräftig auf`s Gaspedal. Der gelungene Song ist ein Paradebeispiel für den vielversprechenden Mix aus Eric Martins Stimme, Paul Gilberts kernigen Riffs und Soli, sowie dem unerbittlich wummernden Bass von Billy Sheehan. Da freut sich das Ohr.
Während mit American Beauty nochmals ordentlich gerockt wird, besticht die Band in Stranger In My Life erstmals mit einer Ballade. Zwar erfinden die vier das Rad nicht neu, aber genau so muss Melodic Rock im Jahr 2011 klingen. Unwiderstehlich einmal mehr auch das Solo von Paul Gilbert, der auf dieser Scheibe mehrfach den Beweis antritt, dass er nicht nur saumässig schnell, sondern auch überaus gefühlvoll spielen kann.
Tribal Drums und omnipräsente Basslinien tragen Nobody Takes the Blame über die vier Minuten Spielzeit. Still Ain’t Enough for Me erinnert von allen Songs am meisten an verfgangene Titel aus den 90ern. Die kurze Nummer ist mehrheitlich ein Showcase für Gilbert und Sheehan, die sich beeindruckende Duelle liefern. Mit Once Upon a Time folgt eine willkommene Abwechslung in Form einer schwer stampfenden Rocknummer.
Knackige Riffs und ein eingängiger Refrain sind die prägenden Elemente von As Far As I Can See. Bei All The Way Up lassen es Mr. Big kurzzeitig etwas langsamer angehen. Aber bereits in I Won’t Get In My Way wird wieder gerockt was das Zeug hält. Eigentlich muss das nicht mal extra erwähnt werden, aber Eric Martin drückt dem Album mit seiner variantenreichen Stimme den Stempel auf.
Temporeich geht es in Around The World vollgas zur Sache. Stellvertretend für fast alles bei Mr. Big besticht der Song durch knüppelharte Beats, virtuose Gitarren- und Bassparts, gepaart mit tollen Melodien und Refrains. I Get The Feeling ist eine Midtempo-Nummer, die sich nahtlos in das Album integriert. Ganz zum Schluss wird in Unforgiven nochmals ordentlich gerockt.
Mr. Big liefern mit What If ein wirklich beeindruckendes Comeback ab. Man spürt im gesamten Album die Energie und Spielfreude der ganzen Band. Wer Mr. Big nur mit To Be With You in Verbindung bringt sollte unbedingt mal hier reinhören – es lohnt sich. Das Album klingt hervorragend und es ist Produzent Kevin Shirley gelungen die Songs perfekt in das richtige Licht zu rücken. Für mich ist dieses Album schon jetzt ein Highlight dieses Jahres.
Rating:
Tracklist:
01. Undertow
02. American Beauty
03. Stranger In My Life
04. Nobody Takes the Blame
05. Still Ain’t Enough for Me
06. Once Upon a Time
07. As Far As I Can See
08. All The Way Up
09. I Won’t Get In My Way
10. Around The World
11. I Get The Feeling
12. Unforgiven
Reinhören:
Undertow
Mr. Pig … ups ich liess mich doch tatsächlich durch das Cover irreleiten … Mr. Big ist immer einen Flug wert, wollte ich sagen. ;-)
Hehe, in welchem Zustand das Cover entworfen wurde, kann ich nur vermuten ;-)) Der Inhalt ist aber umso geiler. What If läuft bei mir seit Anfang Dez in very heavy rotation und ein Ende ist nicht abzusehen :-)