Orianthi Panagaris, wie sie mit vollem Namen heisst, ergatterte sich den Job des Leadgitarristen bei Michael Jackson. Dass dieses Engagement nicht von langer Dauer war, ist bekannt. Bereits zuvor hatte die Australierin damit begonnen ihr zweites Soloalbum „Believe“ einzuspielen. Die 24-jährige Orianthi, einst von Santana entdeckt und gefördert, steht vor der schwierigen Aufgabe die hohen Erwartungen erfüllen zu müssen.
Die erste Singleauskopplung „According to You“ ist eine Midtempo Pop/Rock-Nummer, die unweigerlich an Avril Lavigne erinnert. Die etwas seichte Kost findet bei „Suffocated“ ihre Fortsetzung. Und auch „Bad News“ vermag nicht so recht mitzureissen. Nach drei Songs hat man zwar handwerklich soliden Pop/Rock serviert erhalten, allerdings nichts, was man nicht schon gehört hätte.
Bis zu diesem Zeitpunkt würde man nicht denken, dass man es mit der weiblichen Gitarrenhoffnung schlechthin zu tun hat. Bis auf ein paar kurze Riffs und Soloparts ist von Orianthis Griffbrettkünsten nichts zu hören. Leider ändert sich das auch beim Titeltrack „Believe“ nicht.
„Feels Like Home“ lässt aufhorchen. Zum ersten Mal lässt Orianthi ihre Gitarre sprechen. Die Rockballade überzeugt mit schönen Licks und stetig ansteigender Spannung. Doch wo bleibt der Rock? So richtig auf`s Gaspedal drückt Orianthi zum ersten Mal bei „Think Like a Man“. Im gleichen Stil geht es weiter. „What’s It Gonna Be“ rotzt und rockt.
„Untogether“ und „Drive Away“ sind zwei gemächliche Popsongs, die zwar wieder grundsolide sind, aber das gewisse Etwas vermissen lassen. Wie die beiden erwähnten könnte auch „God Only Knows“ problemlos von Michelle Branch oder Vanessa Carlton stammen, um nur zwei weitere Vergleiche in die Runde zu werfen. Erst das völlig überraschende Instrumental „Highly Strung“ macht nochmals klar, dass Orianthi eigentlich eine klasse Rockgitarristin ist.
Ich fühle mich bei Orianthis zweitem Album hin und her gerissen. Auf der einen Seite vermisse ich den roten Faden, der durch die Songs führt. Dafür, dass sich Orianthi als die aufstrebende Gitarristin verkauft, ist mir das Album zu poppig. Erst nach Halbzeit ringt sie sich zu höherem Tempo und vermehrten Gitarrenparts durch. Dass sie es (eigentlich) drauf hat, das beweist Orianthi bei den erwähnten Songs.
Rating:
Tracklist „Believe“:
01. According to You
02. Suffocated
03. Bad News
04. Believe
05. Feels Like Home
06. Think Like a Man
07. What’s It Gonna Be
08. Untogether
09. Drive Away
10. Highly Strung
11. God Only Knows
Reinhören:
According To You
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