Wer hätte das gedacht? 20 Jahre nach der letzten Platte kehren Ugly Kid Joe zurück auf die Bühne. Das erste Studioalbum seit dem verunglückten Motel California heisst „Uglier Than They Used Ta Be“ und soll da anknüpfen, wo die Band Mitte der 90er Jahre aufgehört hatte.
Hell Ain’t Hard To Find präsentiert sich als eingängiger, leichter Rocktrack und erinnert in Form und Aufbau stark an die Foo Fighters. Eigentlich wäre ein solcher Vergleich schmeichelhaft, ist jedoch auch ein wenig Ausdruck einer mangelnden musikalischen Eigenständigkeit. Da kann der Stampfer Bad Seed mit seinen schweren Riffs und dem stimmungsvoll kreischenden Outro-Solo weit mehr überzeugen.
Einer meiner Favoriten auf dem Album ist She’s Already Gone. Das liegt hauptsächlich am markanten Mainriff, das durch den Song führt. Ansonsten überzeugt Sänger Whitfield Crane wie (fast) immer auch auf diesem Track. Die Band erhält schliesslich prominenten Besuch: Motörhead-Gitarrist Phil Campbell gibt sich gleich auf drei Tracks die Ehre. Under The Bottom zeigt sich unter den genannten Songs als der vielseitigste, spielt die Band doch geschickt mit der Dynamik und einem Wechsel aus warmen akustischen Klängen und heavy Riffs.
Die Covers Ace Of Spades und Papa Was A Rolling Stone sind zwar absolut erstklassig eingespielt, aber musste das wirklich sein? Was die Balladen angeht können Mirror The Man und der Akustik-Track Enemy mehrheitlich überzeugen. Nothing Ever Changes schafft es nicht einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Fazit
Ugly Kid Joe über 20 Jahre nach ihren grossen Hits Everything About You und Cats In The Cradle zu hören fühlt sich ein wenig an wie eine Klassenzusammenkunft. Vom ersten Ton an klingt alles vertraut, als wäre es erst gestern gewesen. Doch irgendwie fehlt der Platte ein herausragender Song, wie auch ein paar zündende Ideen. Die Kritik bewegt sich auf hohem Niveau, denn produziert ist die Scheibe makellos.
Rating:
Tracklist:
01. Hell Ain’t Hard To Find
02. Let The Record Play
03. Bad Seed
04. Mirror The Man
05. She’s Already Gone
06. Nothing Ever Changes
07. My Old Man (feat. Phil Campbell)
08. Under The Bottom (feat. Phil Campbell)
09. Ace Of Spades (feat. Phil Campbell)
10. Enemy
11. Papa Was A Rolling Stone (feat. Dallas Frasca)
Reinhören:
Hell Ain’t Hard To Find
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