Eine Gibson Les Paul, ein schwarzer Zylinder, Lederklamotten und immer eine Zigarette im Mundwinkel. Das sind die Markenzeichen von „Slash“, Ex-Gitarrist der legendären Guns `N Roses, heute Lead-Gitarrist von Velvet Revolver.
Slash heisst mit bürgerlichem Namen Saul Hudson und wurde am 23. Juli 1965 in Hampstead (London) geboren. Er ist der Sohn einer schwarzen Amerikanerin und eines weissen Engländers. Beide Elternteile arbeiten in Künstlerkreisen. Seine Mutter ist Modedesignerin und war unter anderem für einige von David Bowies einzigartigen Kostümen verantwortlich. Sein Vater zeichnet und gestaltet Plattencover. Zu seinen Kunden gehörten unter anderem Neil Young und Joni Mitchell.
Als 11-jähriger zog Slash zusammen mit seiner Mutter nach Los Angeles. Im konservativ veranlagten Südkalifornien fiel Slash mit seinen langen Haaren und seiner einfachen Kleidung unter seinen Mitschülern auf. Während er in der Schule als Aussenseiter galt, kam er zu Hause schon früh mit dem Lifestyle der Musikwelt in Berührung. Musikgrössen wie Joni Mitchell, David Geffen, David Bowie, Ron Wood oder Iggy Pop gingen bei den Hudsons ein und aus. Diese frühe Einsicht in das Geschäft hat ihm bei seiner Karriere geholfen, wie Slash später anmerkte.
Als sich seine Eltern mitte der 70er Jahre getrennt hatten, zog Slash zu seiner Grossmutter. In dieser Zeit entdeckte er den BMX-Sport (Motocross-Fahrrad), den er mit Leidenschaft betrieb. Mit der Zeit reichte sein Können sogar für die eine oder andere Auszeichnung.
Im Alter von 15 schenkte ihm seine Grossmutter seine erste Gitarre. Zu seinen wichtigsten musikalischen Einflüssen zählt Slash Led Zeppelin, Eric Clapton, Rolling Stones, Aerosmith, Jimi Hendrix, Jeff Beck und Neil Young. Er verbrachte immer mehr Zeit mit seiner Gitarre und spielte in diversen Bands. Darunter litten jedoch seine schulischen Leistungen und kurz darauf gab er die Schule ganz auf.
In der Musikszene von L.A. gründete Slash zusammen mit Steven Adler die Band Road Crew. Auf der Suche nach einem Sänger traf er Izzy Stradlin, der ihm eine Aufnahme seines Sängers vorspielte – Axl Rose. Schliesslich fand Slash über eine Zeitungsanzeige den Basser Duff McKagan. Das Resultat war schliesslich die erste Formation von Guns `N Roses.
Slash prägte den Sound der Guns `N Roses mit seinem eindrucksvollen Repertoire des Gitarrenspiels. Hits wie „Paradise city“, „Welcome to the jungle“, Sweet child o mine“, „November rain“ oder „Don`t cry“ leben von seinen druckvollen Rock-Riffs und gefühlvollen Melodien.
Audio Beispiel: Sweet child o mine
Die über Jahre anhaltenden internationalen Erfolge machten die Band zu einer festen Grösse in der Geschichte des Rock. Nach der gigantischen „Use your Illusion“-Tour, erlangte Slash den amerikanischen Pass. Aber auch musikalisch änderte sich einiges. Im Lager der Guns `N Roses waren sich Axl und Slash immer häufiger uneinig, was die Zukunft der Band anging.
Um diese Zeit zu überbrücken, gründete Slash zusammen mit Matt Sorum, Gilby Clarke, Mike Inez und Eric Dover seine Band „Slash`s Snakepit“. Auf dem 1995 veröffentlichten Album „It`s five o`clock somewhere“ fand auch Songmaterial Platz, das eigentlich für ein weiteres Guns `N Roses-Album gedacht war. Die Band spielte wieder in kleineren Clubs und feierte mit dem Album beachtliche Erfolge.
Ende 1996 verliess Axl Rose die Guns `N Roses mitsamt seinen vertraglich zugesicherten Rechten auf den Bandnamen. Slash und der Rest der Gunners standen plötzlich ohne Band und Plattenvertrag da. Nach einer kreativen Pause brachte Slash`s Snakepit 2000 das zweite Album „Ain`t life grand“ auf den Markt. Es war das letzte Projekt dieser Combo.
2002 fanden die Ex-Gunners Matt Sorum, Duff McKagan und Slash für ein Tribute-Konzert zusammen. Die Chemie stimmte nach wie vor und so beschlossen die drei, wieder etwas auf die Beine zu stellen. Schliesslich fand man mit Ex-Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland einen geeigneten Frontman. Im Juni 2003 wurde die Formation und der neue Name vorgestellt: „Velvet Revolver“.
Über Slashs Privatleben ist nur wenig bekannt. Slash war fünf Jahre lang mit der Schauspielerin und Model Renee Suran verheiratet. Die beiden trennten sich schliesslich 1997. Drei Jahre später heiratete er Perla Ferrar, mit der er zwei Söhne hat und bis heute zusammenlebt.
DISCOGRAFIE / ALBEN:
1987 – Appetite For Destruction*
1991 – Use Your Illusion I*
1991 – Use Your Illusion II*
1993 – The Spaghetti Incident*
1995 – It’s Five O’Clock Somewhere
2000 – Ain’t Life Grand
2004 – Contraband**
2007 – Libertad**
2010 – Slash
2012 – Apocalyptic Love
* Guns `N Roses
** Velvet Revolver
Surftipp: Snakepit.org – Umfangreiche und informative Fansite (Englisch)
Foto: © Copyright by sg400.de
Schreibe einen Kommentar