Gastbeitrag von Patrice Althaus
Als ich letztes Jahr einmal ein Video von den Dire Straits sah, war ich richtig fasziniert:
Der Gitarrist, Mark Knopfler, spielte ohne Plektrum das Endsolo zu „Sultans of Swing“.
Ich kannte dazumal, nach ca. 2 Monaten Spielzeit nur das Plektrum, als legte ich dies beiseite.
Ich dachte, wie macht der Kerl das? Somit brachte mich, nebst Eric Clapton, auch Mark Knopfler zum Gitarrenspiel.
Die Fingerpicking-Technik habe ich mir dann selbst beigebracht, leider nicht ganz perfekt.
Ich werde dir jedoch alle wichtigen Sachen wie Haltung, Spielweise und Technik beibringen.
Sehen wir uns jetzt an, wie die Stellung der rechten Hand aussieht:
Achte immer darauf, dass du in einer entspannten Stellung spielst.
Beim Spielen wird deine Hand sich immer spannen und entspannen.
Behalte deinen Kraftaufwand während des Spiels immer im Auge.
Je lockerer er ist, je besser sollte es gehen, wenn die Hand jedoch verkrampft ist, kann das zu Verkrampfungen und u.a. auch zu anderen Verletzungen führen.
Jetzt wirst du dann den klassischen Fingersatz lernen, den du verwenden solltest.
Es gibt auch andere Fingersätze, die aber weniger zu empfehlen sind, da sie nicht einheitlich sind.
p = Daumen (lat. pollex) i = Zeigefinger (lat. index) m = Mittelfinger (lat. medius) a = Ringfinger (lat. anularius)
Der kleine Finger wird sehr selten verwendet, darum ist er hier nicht notiert.
Mit dem Daumen schlägst du die Bassaiten (die tiefe E- sowie A-Saite) an.
Auf den Diskantsaiten (Melodiesaiten) werden Zeigefinger (G-Saite), Mittelfinger (H-Saite) und Ringfinger (hohe E-Saite) genutzt.
Ich lege dir ans Herz, dir nicht ein eigenes Zupfmuster zu machen, denn sonst musst du alles umlernen (ich kenne das, ich musste alles frisch auf lernen).
Auch beim Zupfen kann man verschiedene Stile verwenden, u.a. Flamenco.
Jetzt weißt du bereits, dass du Daumen (Basssaiten), und Zeige-, Mittel- und Ringfinger (Diskantsaiten) brauchst. Weiter musst du locker bleiben und die eine geöffnete Faust machen, Daumen gestreckt halten.
Audio Beispiel: MIDI – „Stairway to Heaven“
Sehen wir uns nun diese eintaktige Riff an, das du vielleicht erkennst.
Hierbei handelt es sich um Led Zeppelin’s „Stairway to Heaven“.
Jetzt setzen wir um, was wir gelernt haben. Der Daumen kannst du hierfür brauchen, um die D-Saite anzuschlagen.
Zeigefinger brauchst du auf der G-Saite, Mittel- auf B- und Ringfinger auf der hohen E-Saite.
Fange immer langsam an, und überlege dir im Nachhinein: „Habe ich wirklich nach dem klassischen Fingersatz gespielt?“
Oder hast du dir einen eigenen Satz entwickelt?
Jetzt gibt es natürlich auch noch gewisse Zupfmuster, die man halt einfach mal gespielt haben sollte:
Audio Beispiel: MIDI – „Basston + Diskantsaiten gleichzeitig“
Gespielt wird hier abwechslungsweise zwischen Bass- und Diskantsaiten.
Audio Beispiel: MIDI – „Basston + Diskantsaiten abwechslungsweise“
Hier wird der Basston angeschlagen und die Diskantsaiten je einzeln angespielt.
Man wird den Teil sicherlich kennen, 6/8 Takt sowie leer angeschlagene Töne lassen auf „Nothing Else Matters“ schliessen.
Mit diesen beiden einfachen Zupfmuster kann man sich immer wieder selber eigene Muster zusammenstellen.
Wichtig ist, dass man einen Griff (z.B. sich den Akkord A) nimmt und den dann sinnvoll aufteilt, in ein Zupfmuster.
Entweder spielt man dann einen Basston, spielt dann auf den Diskantsaiten alle 3 zusammen, so wie in Beispiel eins oder verwendet das Schema von Teil 2 (bei Fragen wendest du dich am besten an mich!).
Ausblick auf Teil 3:
Diese zwei eher theorielastigen Artikeln sind jetzt beendet – in Teil 3 heisst es „Learning by Doing“!
Ich werde mir extra noch einen tollen Fingerpicking-Song aussuchen, den wir zu spielen versuchen.